Die Wissenschaftsentwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern wird in der sozialwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung noch immer vernachlässigt. So liegt weder eine empirische Bestätigung der Thesen der OECD von der Initialfunktion der Forschung für die wirtschaftliche Entwicklung vor, noch wird die Meinung der Neo-Institutionalisten untermauert, die diesen Mechanismus bestreiten und sogar negative Auswirkungen der Grundlagenforschung auf die Wirtschaft von Entwicklungsländern konstatieren. Ki-Wan Kim untersucht die institutionellen Rahmenbedingungen der Forschung in Südkorea und geht mittels einer bibliometrischen Analyse der Frage nach, wie sich die physikalische Forschung entwickelt und institutionalisiert hat. Am Beispiel dieses Schwellenlandes, das in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich, technisch und wissenschaftlich besonders ausgeprägte Fortschritte zu verzeichnen hatte, widmet er dem Verhältnis zwischen der nationalen Entwicklung der Wissenschaft und der globalen Vernetzung besondere Aufmerksamkeit. Es wird deutlich, dass die Lokalität der Forschung nicht im Widerspruch zu der Entfaltung globaler Wissenschaft steht.