Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), oft als “Motor der Volkswirtschaft” bezeichnet, werden bisher in der finanzierungstheoretischen Forschung vernachlässigt. Diese Lücke schließt Bettina Niederöcker mit Hilfe der neo-institutionalistischen Finanzierungstheorie. Bei der Betrachtung von KMU in traditionellen Branchen zeigt die Autorin vor allem auf, dass und wie in Abhängigkeit von der jeweiligen Rechtsform implizite Kapitalkosten mit Hilfe institutioneller Regelungen sowie neo-institutionalistischer Lösungsmechanismen eingespart werden können. Für junge innovative KMU dagegen stellt sie für die Frühfinanzierung die Bedeutung von informellem Venture Capital heraus, vor allem von Business Angels. Durch diese Finanzierungsquelle können alle Arten der Informationsasymmetrie verringert werden. Die Schaffung eines Marktes für Business Angels in Deutschland erscheint unumgänglich.