Die politischen Theorien in Russland sind vor der Wende meist als “Vorläufer des Leninismus” oder als “religiöses Denken” beschrieben worden. In diesem ersten Überblick nach dem Umbruch von 1991 wird die breite Palette der Theorien beschrieben und das besondere der russischen Entwicklung von der französischen Revolution bis zum Stalinismus und zum Trotzkismus analysiert. Es zeigt sich eine breite Palette von liberalen und radikalen Theorien, von populistischen und neo-slawophilen Denkansätzen, die im postkommunistischen Russland wieder rezipiert und diskutiert werden. In einer “Sozialgeschichte der politischen Ideen” werden die Denker von den Dekabristen bis zum Marxismus-Leninismus im Kontext der politischen Bewegungen gewürdigt. Der “russische Sonderweg” wird im Vergleich zu westeuropäischen Ländern einem differenzierten Verständnis näher gebracht.